Die Gebührenverordnung für die Steuererklärung 2022 gibt Steuerberatern vor, in welchem Rahmen sie ihre Preise ansetzen dürfen.
Das richtet sich wiederum nach Ihrem Einkommen. Je nach Aufwand wird der Steuerberater
einen mehr oder weniger hohen Betrag berechnen. Haben Sie die Dokumente und Belege gut geordnet
und einfach nachvollziehbar sortiert, erleichtert das Ihrem Steuerberater enorm die Arbeit und die
Chancen stehen gut, dass Ihnen der Steuerberater für seine Tätigkeit weniger berechnet. Seit der
Reform der Steuerberatervergütungsverordnung im Juli 2016 darf ein Steuerberater mit seinem
Mandanten auch ein höheres oder niedrigeres Honorar ausmachen, solange der Mandant damit
einverstanden sind. Suchen Sie also nur Beratung und Unterstützung bei wenigen Formularen und
haben Sie wenige Belege, können Sie Ihren Steuerberater auch anfragen, ob er bei geringerem
Aufwand von der Verordnung abweichen würde.
Es lässt sich pauschal nicht sagen, wie viel Sie ein guter Steuerberater kosten wird. Abhängig ist dies,
welcher Faktor der Steuerberater nach der Gebührenverordnung berechnet. Für Ihre
Einkommensteuererklärung, ohne, dass die einzelnen Einkünfte ermittelt werden, sind zwischen 1/10
und 6/10 des maximalen Betrages möglich. Sowohl der minimale als auch der maximale Betrag sind
gesetzlich vorgegeben. Dieser maximale Betrag wird durch den Gegenstandswert bestimmt und das
ist Ihr jährliches Gesamteinkommen. Beispielhaft ist ein Ausschnitt aus Tabelle A der
Steuerberatergebührenverordnung hier zum besseren Verständnis dargestellt:
Das bedeutet für die Einkommensteuererklärung ohne Ermittlung der einzelnen Einkünfte darf Ihnen
der Steuerberater bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro zwischen 94,70 Euro und 568,20
Euro berechnen. Da die meisten Steuerberater sich preislich im Mittelwert befinden, können Sie also
mit ungefähr 331 Euro rechnen für die Einkommensteuererklärung. Dazu kommen dann noch
mögliche Gebühren für Sonderfälle, die extra abgerechnet werden. In der Gebührenverordnung ist
auch festgehalten, dass Steuerberater Zusatzkosten berechnen dürfen. Oft kommt dies bei
Aufwendungen für die Kommunikation durch Fax, Telefon oder den postalischen Weg und auch bei
möglichen Fahrtkosten mit auf die Rechnung. Auch die Umsatzsteuer ist in der Gebührenverordnung
nicht mit inbegriffen und wird extra berechnet.
Sie können die Kosten für den Steuerberater senken, indem Sie sich im Voraus informieren wie weit
der Anfahrtsweg zur Kanzlei ist. Wenn Sie immer wiederkehrende Ein- und Ausgaben haben und
wenig Belege bearbeitet werden müssen, kann sich dies auch mindernd auf die Gebühren auswirken.
Fragen Sie den Steuerberater auch nach möglichen Pauschalangeboten und seinen Tarifen. Oftmals
lässt sich hier etwas finden, was preiswert ist und genau zu Ihren Vorstellungen passt.
Je mehr Sie an der Steuererklärung mitwirken, desto günstiger wird es für Sie. Sie sollten Ihrem
Steuerberater gut sortiert folgende Unterlagen zur Verfügung stellen:
- Lohnsteuerbescheinigung
- Spendenbescheinigung
- Belege für außergewöhnliche Belastungen und Werbungskosten
- mögliche (Quellen)Steuerbescheinigungen von Geldinstituten
- letzter Steuerbescheid
- Riester- oder Rürup-Bescheinigungen
- Beiträge Ihrer Haftpflichtversicherung
- Rechnungen für haushaltsnahe Dienstleistungen oder von Handwerkern
- Nebenkostenabrechnungen
Am günstigsten ist es für Sie in den meisten Fällen dann, wenn Sie Ihre Einkommensteuererklärung
selbst ausfüllen und einem Steuerberater zur Überprüfung vorlegen. Hier rechnen viele Steuerberater
dann mittels Stundensatz ab, dem Sie im Voraus zustimmen müssen.